Darstellung des selbstmordes in der literatur des anfangs des 20. jahrhunderts anhand der beispiele von H. Hesse, A. Schnitzler und S. Zweig. In Bezug auf Freuds Selbstmordtheorie
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Date
2018-12-03Author
Bel Ladrón de Guevara, Itziar
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In diesem Text werden drei Erzählungen analysiert nämlich Unterm Rad von Hermann Hesse, Fräulein Else von Arthur Schnitzler und Episode am Genfer See von Stefan Zweig. Es wurden diese Geschichten ausgewählt, um verschiedene Alter und Geschlechter abzuhandeln. Die Analyse beruht darauf, das Verhalten der drei Hauptfiguren, Hans, Else und Boris, gegenüber dem Selbstmord zu untersuchen. Hierfür wird Freuds, ihres Zeitgenossen, Psychoanalyse mit seiner Selbstmordtheorie benutzt.
Zunächst wird erklärt, warum dieses Thema, Suizid, wichtig in der behandelten Literatur ist: Es gehört zu den dekadenten Themen, die anfangs des 20. Jahrhunderts häufig behandelt wurden; und warum diese Themen auftauchten. Es wird auch gezeigt, dass die Themen der Jahrhundertwendeliteratur lebten weiter, denn die Schriftsteller schrieben darüber weiter trotz der Veränderung der literarischen Mode. Dies ist der Fall von Zweig oder Schnitzler, deren hier behandelte Erzählungen jeweils 1921 und zwischen 1921 und 1923 entstanden.
Um die Analyse der Charaktere entwickeln zu können, wird die Selbstmordtheorie Freuds beschrieben, aber nicht nur dies, sondern auch seine ersten Forschungen, die mit der Psychoanalyse zu tun haben, denn sie sind verbunden. So werden die zwei Instinkte, die Freud bekannt gegeben hat, erklärt: Eros und Thanatos. Auch die Unterteilung der Struktur des Individuums soll erklärt werden nämlich das Ich, das Es und das Über-Ich. Das Ich besteht aus dem Verstand und der Vernunft, das Es aus den Leidenschaften und Antrieben, und das Über-Ich aus den gesellschaftlichen Werten. Laut Freud ist Selbstmord die schlimmste Strafe des Über-Ichs an das Ich, weil das Ich ein Problem mit der Wirklichkeit nicht lösen kann. Dieses Problem ist normalerweise durch einen Verlust verursacht, der symbolisch oder materiell sein kann: Tod einer geliebten Person, Ablehnung, Probleme mit der Familie, wirtschaftliche Gründe usw. Dieser Verlust hat Wirkungen auf die Verhaltensweise der betroffenen Person, wie Apathie, Kummer oder Unwertgefühl.
Um die Figuren der Werken mittels Freuds Psychoanalyse analysieren zu können, werden zuerst sowohl die Erzählungen zusammengefasst, als auch die Figuren charakterisiert. So können wir verstehen, warum sie reagieren wie sie es tun und warum sie die Entscheidung treffen, sich das Leben zu nehmen. So wird auch bestätigt, dass das Handeln der Figuren Freuds Theorie entspricht.